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Weihnachtsbrief von Pfarrgemeinderat und Seelsorgeteam

Dieses Jahr ist alles anders!“ Diesen Satz hören wir seit neun Monaten täglich mehrfach, vor allem wenn wir gerade etwas planen. Wir planen momentan auch in der Pfarreiengemeinschaft St. Hedwig im Kitzinger Land komplett ins Blaue hinein, immer mit dem Hintergedanken, dass wir doch noch alles absagen müssen.

Der Satz „Alles anders als erwartet!“ könnte auch als passende Überschrift für die Weihnachtserzählungen dienen. Es beginnt in der Weihnachtserzählung nach Lukas schon mit Marias Schwangerschaft: Wer konnte erwarten, dass Maria den Sohn Gottes gebären wird? Offensichtlich souverän gehen Maria und Josef mit ihrer Situation um, sogar als das Leben ihres Kindes von Herodes bedroht wurde, auch wenn die Angst um Leben und Familie sicher auch die jungen Eltern eingenommen hat.

Ähnliches wird von den drei Weisen aus dem Morgenland berichtet, „total cool und vernünftig“ auf die Bedrohung von Herodes reagiert. Die Protagonisten haben nicht aufgegeben. Sie haben die Situation, mit der sie konfrontiert wurden, hingenommen und versucht, das Beste daraus zu machen. Und genau dann war wirklich Weihnachten: Als Maria und Josef mitten in der Nacht Besuch von den Hirten bekommen haben und als die Sterndeuter von Herodes weitergezogen sind und doch noch den neuen König gefunden haben.

Vielleicht spüren wir tatsächlich dieses Jahr im Lockdown, dass Gott längst da ist. Wir ahnen gar nicht, was uns das Weihnachtsfest 2020 bringt und dann erst das neue Jahr 2021 mit den angekündigten Corona-Impfungen. Ob für uns die Impfung noch rechtzeitig kommt? Ob nach Corona die Mitchristen aller Altersgruppen, die aus der aktiven Gemeinde zurück gezogen haben, wieder kommen? Ob diejenigen, die sich mit Ordnungsdienst, Gottesdienstvorbereitung und harten Einschränkungen für die Musik immer wieder trotzdem gezeigt und engagiert haben, noch ein paar Monate durchhalten? An dieser Stelle Ihnen und Euch allen einen ganz herzlichen Dank. Es sind so viele Menschen in allen Gemeinden, dass wir diese gar nicht alle namentlich nennen können und keinesfalls auf unsere Gremien beschränkt. Ganz besonderen Dank auch für die Menschen, die in dieser schweren Zeit für die von Corona betroffenen Mitmenschen und auch für unseren Dienst beten.

Ob es uns gelingt, die Menschen, die aus gesundheitlichen und Altersgründen nicht mehr „sichtbar“ sind und teilweise große Not leiden, zu erreichen?

Und ganz vorsichtig gefragt -weil gefühlsmäßig in weiter Ferne - wann und wie wird die Sache mit dem Pastoralen Raum, der engeren Zusammenarbeit mit der Pfarrei Marktbreit und der Pfarreiengemeinschaft Dettelbach weiter gehen?

Wie wird es weiter gehen mit unseren Kindern und Kindeskindern, mit den einen oder anderen familiären Problemen?

Keine Antworten, aber Hoffnung, weil Gott Mensch geworden ist.

Frohe Weihnachten und ein gesegnetes Neues Jahr 2021

Kitzingen, 21. Dezember 2020

Peter Krämer, Vorsitzender Pfarrgemeinderat                                                                                               Gerhard Spöckl, Pfarrer

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