Wann finden wieder Gottesdienste statt?
„Können Sie mir sagen, ob bei uns auch wieder Gottesdienste stattfinden?“ So wurde ich in den letzten Tagen des öfteren gefragt und musste dann immer wieder sagen: „So genau kann ich Ihnen das auch nicht sagen. Auch ich bin gespannt, wie es weitergeht und wie unsere Diözese wieder nach dem Aussetzen von öffentlichen Gottesdienst beginnt.“
Dekret des Bischofs und seine Intention
Am letzten Mittwoch veröffentlichte unser Bischof Franz Jung ein Dekret, in welchem eine stufenweise Hinführung zur Eucharistie in Kraft setzt. Das heißt: Zunächst werden in unserer Diözese Wort-Gottes-Feiern ohne Kommunion-spendung, Andachten und eucharistische Gebetsgottesdienste gefeiert. Die Gefahr, sich bei der Spendung der Kommunion, anzustecken, ist sehr groß. Ebenso, betont unser Bischof Franz Jung, sollen erste Erfahrungen gesammelt werden, wie Gottesdienste mitten in der Corona-Pandemie gefeiert werden können, ohne den Sinn und die Intention Jesu durch die bestehenden Hygienevorschriften so zu verzerren, dass das Mahl Jesu, welches auf Gemeinschaft mit Gott und den Menschen ausgerichtet ist, konterkariert wird.
Schritt für Schritt an die Eucharistiefeier heranführen
Ich glaube, Bischof Franz Jung hat sich seine Entscheidung nicht leicht gemacht. Schließlich geht es bei der Eucharistiefeier um die „Quelle und Höhepunkt eines christlichen Lebens“, wie es das II. Vatikanische Konzil schreibt. Aber ich persönlich kann seine Vorgehensweise gut nachvollziehen. Ich glaube, dass, was die Corona-Krise an Einschränkungen birgt, können wir noch gar nicht voll umfassend verstehen. Aber es ist es wichtig, auch in unseren Kirchen die nötige Vorsicht walten zu lassen. Und da bestehen nach all dem, was man über die Entwicklung der Krise weiß, - einfach große Unsicherheiten - auch von Seiten der Diözese, der Pfarreiengemeinschaft und eines jeden einzelnen Menschen, der unsere Gottesdienste besucht. Bischof Franz Jung wird sicherlich Schritt für Schritt in Dekreten unsere Gläubigen hinführen zur Eucharistiefeier, um unsere Sehnsucht nach dem lebendigen Brot zu stillen.
Wortlaut des bischöflichen Dekretes
Bitte tragen Sie seine Entscheidung mit, sie dient schließlich auch unserer Gesundheit und keiner möchte irgendwann einmal mit dem Vorwurf konfrontiert werden, dass die Kirchen dazu beigetragen haben, dass der Virus sich ausgebreitet und vielleicht zum Tod geführt hat. Das Dekret und die Anmerkungen dazu können Sie auf unserer Homepage im Wortlaut des Bischofs gerne nachlesen.
Wie geht es aber konkret weiter in Kitzingen und der Pfarreiengemeinschaft?
Wie sieht das, was Bischof Franz Jung für seine Diözese Würzburg erlassen hat, für unsere Pfarreiengemeinschaft St. Hedwig im Kitzinger Land aus? Die Anlage für öffentliche Gottesdienste, die dem Dekret beigefügt ist, steckt quasi den Rahmen für öffentliche Gottesdienste ab:
1.) Zunächst kommen für Gottesdienste, so vereinbarten es die bayerischen Bischöfe mit der Staatsregierung, nur Kirchen in Frage, in welchen die Bankreihen von beiden Seiten zugänglich sind. Ein Übersteigen in einer Bankreihe ist nicht zulässig.
2.) In einer Pfarreiengemeinschaft möge zunächst nur eine Kirche bestimmt und Erfahrungen gesammelt werden. Hier wurde vom Seelsorgsteam aufgrund der Größe die St. Johannes Kirche in Kitzingen bestimmt. Alle anderen Kirchen sind für das Gebet untertags von 9:00 - 17:00 Uhr geöffnet.
Auflagen für einen öffentlichen Gottesdienst
in St. Johannes
In der Zeit, in der wir mitten in der Pandemie sind und auch Bayern versucht, Schritt für Schritt Normalität in die gesellschaftlichen Abläufe zu bekommen, wurden folgende Bestimmungen vereinbart:
a) Die Teilnahme von Personen mit Fieber oder Symptomen einer Atemwegserkrankung, von Personen, die mit COVID 19 infiziert oder an COVID 19 erkrankt sind, ist nicht zulässig. Ebenso dürfen keine Personen teilnehmen, die vom Gesundheitsamt als Kontaktperson der Risikogruppe 1 (Personen, die für mindestens 15 Minuten in einem Abstand von bis zu 2 Metern Kontakt zu einer Infizierten Person hatten) eingestuft wurden.
b) Jede Teilnehmerin und jeder Teilnehmer an den Gottesdiensten muss einen Mindestabstand von 2 Metern zu jeder anderen Person einhalten.
c) Da nur eine bestimmte Anzahl von Gläubigen zu den Gottesdiensten zugelassen werden können und wir in unserer St. Johannes Kirche nach den vorgeschriebenen Abstandsregeln nur 20 Sitzplätze zur Verfügung haben, ist es nötig, sich im Pfarrbüro anzumelden, um sich registrieren zu lassen. Bitte rufen Sie uns zu den üblichen Öffnungszeiten unter Telefon 09321-7177 an oder schreiben eine Mail an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! . Anmeldungen werden immer bis Donnerstag um 12:00 Uhr angenommen. Nicht angemeldete Personen können nicht zum Gottesdienst zugelassen werden. Ein Ordner wird Sie am Seiteneingang der Kirche (Zugang Kirchplatz) empfangen und Ihnen den Zutritt gestatten.
d) In der Kirche sind die Laufwege markiert. Bitte achten Sie darauf, dass sie eingehalten werden. Ein Ordner in der Kirche begleitet Sie im gebührenden Abstand zu Ihrem Platz. In den Bänken sind Markierungen angebracht, an welchen Sie sich bitte hinsetzen. So kann der Abstand auch gewährleistet werden.
e) Während des Gottesdienstes und bei Betreten der Kirche ist ein Mund-Nase-Schutz zu tragen.
f) Im Eingangsbereich zwischen Haupt- und Glastür befindet sich ein Handdesinfektionsspender. Vor Eintritt in den Innenraum sind die Hände damit zu desinfizieren.
g) Das Singen birgt ein großes Risiko. Darauf muss leider verzichtet werden. Der Organist gestaltet zum großen Teil den musikalischen Rahmen.
h) Als Ausgang ist eine andere Kirchentür zu benutzen. Hier wurden der Haupteingang „Obere Kirchgasse“ und der Seitenausgang „Obere Kirchgasse“ festgelegt. Auch hier finden Sie Markierungen, die Ihnen den Weg weisen. Ich bitte Sie, einzeln die Kirche zu verlassen und keine Gruppen (auch nicht auf dem Kirchplatz) zu bilden. So würde das Risiko der Infizierung steigen.
Können die Kriterien nicht eingehalten werden, kann ein Feier nicht stattfinden!
Alles ein bisschen viel, was da zu beachten ist. Aber vielleicht können Sie so unseren Bischof Franz Jung verstehen, dass das Risiko zur Kommunionspendung sehr hoch ist. Hier wären Handschuhe, Pinzette und Mundschutz vom Priester zu tragen, damit dies möglich ist. So finde ich eine schrittweise Öffnung der Gottesdienste gerechtfertigt und angebracht.
Wann wird in Kitzingen mit den Gottesdiensten begonnen?
Zunächst wird von uns ein Schutzkonzept erarbeitet. Steht dies fest, dann lade ich die Gremien ein, um einmal an einem Gottesdienst unter diesen Bedingungen teilzunehmen. Gerne möchte ich anschließend darüber diskutieren, wie sie es empfunden haben und wie wir beitragen können, dass alle Voraussetzungen vorhanden sind, damit ein würdiger Gottesdienst zum Lobe Gottes gefeiert werden kann. Derjenige oder diejenige aus dem Pfarrgemeinderat, der/die sich das nicht zutraut und Angst hat, möge dabei nicht erscheinen. Da muss jeder auf sich achten.
Im Dekanat haben sich deshalb die leitenden Priester getroffen und waren sich zusammen mit Vertretern der Abtei Münsterschwarzach einig: „Das können wir frühestens ab dem 17. Mai 2020 realisieren. Die Pfarreiengemeinschaft St. Hedwig lädt am 17. Mai 2020 um 10:30 Uhr in die St. Johannes Kirche Kitzingen ein.
Ich bitte Sie für alle Maßnahmen um Verständnis! Wenn Sie mit dazu beitragen wollen, dass so unsere Gottesdienste stattfinden können, braucht es natürlich Helferinnen und Helfer. Melden Sie sich einfach im Pfarrbüro - Tel.: 09321-7177. Das Seelsorgsteam wird zeitnah mit Ihnen Kontakt aufnehmen.
Anmeldung zum Gottesdienst
Gottesdienste sind und bleiben in der Corona-Zeit ein schwieriges Unterfangen. Auf der einen Seite möchten wir unseren Glauben leben und Gott begegnen. Auf der anderen Seite müssen wir auf die Gesundheit achten. Bitte denken Sie daran, dass nur registrierte Personen den Gottesdienst mitfeiern können.
Vorsicht für Risikogruppen
Zählen Sie sich zur Risikogruppe bezüglich einer Corona-Infektion ist es eher angebracht, im Augenblick von zu Hause einen Gottesdienst, z. B. aus St. Benedikt / TV Mainfranken oder aus der Abtei Münsterschwarzach zu verfolgen. Gott wirkt an unterschiedlichsten Orten in unser Leben hinein.
Gute Gesundheit
Nach bisherigem Ist-Stand hoffe ich, Sie gut informiert zu haben und freue mich, wenn wir gesund durch diese Pandemie kommen. Bleiben wir miteinander verbunden als Gemeinde und Christen.
Pfarrer Gerhard Spöckl
