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Der persönliche Glaubensweg hat Michael Bohn aus Sulzbach, Bertram Ziegler aus Baunach und Tommy Reißig aus Schwallungen zum Theologiestudium geführt und auch ihr Interesse am Priesterberuf geweckt. Zum jährlichen Gemeindetag waren sie mit Regens Stefan Michelberger nun in der Pfarrgemeinde St. Johannes in Kitzingen zu Gast. Beim Sonntagsgottesdienst legten zwei von Ihnen ein persönliches Zeugnis ab. Nach dem Gottesdienst gab es Gelegenheit zu Gespräch und Begegnung auf dem Kirchplatz und im Alten Pfarrhaus eine Inforunde mit ca. 20 Teilnehmern/innen aus der Gemeinde. Ihre Berufung ist nicht „vom Himmel gefallen“, sondern gewachsen, vor allem in der Herkunftsfamilie.

Zusammen mit dem Regens erzählten die drei jungen Theologen von der Vielfalt und den hohen Ansprüchen der Priesterausbildung heute, vom Propädeutikum in Bamberg zur Einführung in das Theologiestudium bis hin zum Grundstudium, Außensemester (Freijahr) und Hauptstudium. Auch das Leben im Priesterseminar biete zusammen mit den anderen Theologiestudenten, die im Haus wohnen und den gemeinsamen Veranstaltungen mit den anderen Studierenden von der Uni Würzburg große Herausforderungen. Einen großen Stellenwert habe das Gemeindepraktikum während des Studiums, wo die Kandidaten teilweise Bereiche kennen lernen können, die ihnen bisher fremd waren.

Hier stelle sich, so die Priesteranwärter, natürlich immer wieder die Frage nach der zölibatären Lebensform wie auch nach dem Umgang mit den sehr hohen und vielfältigen Erwartungen der Gemeinden an die künftigen Kapläne und Pfarrer.  Angesichts der immer größer werdenden Seelsorgeeinheiten und den wenigen Priestern könne man diesen kaum gerecht werden. Belastend in den Gesprächen mit den Menschen, aber auch in ihrem Familien- und Bekanntenkreis seien auch die in den Medien immer wieder gegenwärtigen Mißbrauchsfälle  von einzelnen Priestern,  die sehr schnell pauschal der ganzen Berufsgruppe vorgeworfen würden.

Wie kann man nun mit allen persönlichen und gemeinschaftlichen Fragen und Problemen umgehen und dabei zu einem guten Weg finden? Hier sind sich alle drei Kandidaten einig: nur aus dem Glauben heraus und dem ständigen Kontakt mit Gott im Gebet und natürlich einer guten Begleitung durch Regens, Subregens und Spiritual könne eine gute Entscheidung reifen.

Einen nachhaltig beeindruckenden Besuch erlebten die Seminaristen am Samstag Nachmittag im Cafe  Wegweiser im Notwohngebiet Kitzingen. Hier konnten sie deutlich erfahren, dass Kirche nicht nur Liturgie ist, sondern mit christlich gelebter Nächstenliebe Hand in Hand geht.

Positive Erlebnisse, aber auch regionale und strukturelle Probleme von Gemeindearbeit waren auch Thema bei einer Zusammenkunft mit den offiziellen Vertretern der Pfarreiengemeinschaft St. Hedwig im Kitzinger Land.     

Insgesamt begeisterte die persönliche Offenheit aller drei Kandidaten die Gemeinde. So können  diese ermutigt mit vielen guten Eindrücken ihr Studium fortsetzen.

Josef Gerspitzer

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