„Ooooooh – wir beschützen uns’re Fantasie
Denn wir können nicht ohne sie!
Graue Männer woll’n die Fantasie,
Aber NEIN! Wir behalten sie!“
…schallte es während dem Zeltlager laut über den Zeltplatz Hinter den 7 Bergen, als sich wieder einmal alle Kinder und Leiter versammelten, um den Lagersong 2019 zu singen.
Auf die Melodie des Liedes „Old Town Road“ wurde der Lagersong nicht nur ein musikalischer Hit, sondern erfüllte sogar seine inhaltliche Wirkung. Aber da beginnen wir doch einmal ganz von vorne:
88 Kinder und 31 Leiter bewohnten für eine Woche das Dorf Hinter den sieben Bergen (Rothmannsthal bei Lichtenfels), das zwischen dem verbotenen Murmel- und Flüsterwald verborgen lag. Doch war es kein normales Dorf, nein! Es war ein Ort voller Fantasie. Eine Bandbreite an Fantasiewesen (die Leiter) konnte man hier antreffen: Von Amor, Sandmann, Werwolf, Findus über Schlichterix bis zur Zauberzunge und der Discofee waren die fantasievollsten Charaktere vertreten.
Angekommen auf dem Zeltplatz wurde den Kindern erklärt, dass unser geheimer, harmonischer Ort von den sogenannten Grauen Männern bedroht wird, die aus der umliegenden Gegend, wie dem Flüster- und Murmelwald, stammten. Das einzige Mittel, das uns vor den Grauen Männern schützen konnte, war unsere Fantasie, die wir in Form von Feenstaub sammeln konnten. Je mehr wir davon hatten, desto besser! Also gaben sich alle Zelte größte Mühe in den verschiedenen Stationen-, Gelände-, und Nachtspielen gut abzuschneiden, um am Abend von unserer Glücksfee etwas Feenstaub zu bekommen.
Im Laufe der Woche musste unser Dorf dennoch einige Schicksalsschläge in Kauf nehmen: In der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag wurde das gesamte Küchenteam von den Grauen Männern angegriffen und „entfärbt“. Dies bedeutet, dass ihnen alle Fantasie entzogen wurde und jeder von ihnen jegliche Kreativität und Freude verlor, was natürlich einen großen Verlust für unsere Gemeinschaft und das gute Essen bedeutete.
Um unsere entfärbten Küchenmitglieder (und noch weitere während der Woche entfärbte Fantasiewesen unseres Zeltlagers) wieder zurückzubekommen, gingen wir am Donnerstag einen waghalsigen Deal mit den Grauen Männern ein, der da lautete: Wenn wir im Stangenballturnier (Völkerball) gegen die Entfärbten gewinnen, bekommen wir „die Gefangenen“ zurück ,da diese zurzeit nicht sie selbst sein können, weil sie vom Geist der Grauen Männer befallen waren. Wenn wir allerdings verlieren, werden wir alle entfärbt und unser Dorf somit ausgelöscht… Glücklicherweise konnte das beste Team unseres Zeltlagers die, von den Grauen Männern besessenen, Entfärbten besiegen. Diese wurden dadurch wieder normal und auch mit einer abendlichen Siegesfeier (Lagerdisco) geehrt.
Wir glaubten uns glücklich, doch die Nacht von Freitag auf Samstag änderte unsere Lage erheblich. Die Grauen Männer schlugen stärker zu denn je. Obwohl wir während der Woche unter anderem gelernt hatten, wie wir unser Dorf gegen mögliche Angreifer zu verteidigen haben, wurde unser Zeltplatz komplett auf den Kopf gestellt. Das Glück stand jedoch auf unserer Seite und wir schafften es gerade noch, eine Kapitulation der Grauen Männer, zumindest für diese Nacht, zu verhandeln. Weitere Verhandlungen wurden auf den nächsten Tag verschoben, da alle recht erschöpft waren.
So kam es dazu, dass einer der Grauen Männer, die unser Dorf angegriffen hatten, am nächsten Morgen von den Dorfbewohnern verhört und ausgefragt wurde. Dabei stellte sich heraus, dass das Ziel der Grauen Männer nicht darin Bestand unser Dorf auszulöschen, sondern lediglich etwas von unserem Feenstaub abzubekommen, damit sie selbst so fantasievoll werden können, wie wir es waren. Und so gab jedes Zelt etwas von dem – über die Woche – gesammelten Feenstaub ab und die Woche konnte friedlich ihren Abschluss finden.
„Komm hinter die 7 Berge! Es gibt hier nicht nur Zwerge.
Hier hinter den 7 Bergen, erzähln wir unsre Märchen